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Was wird mit den deutschen Debüt-Filmen und deren Produzenten, wenn das Festival vorbei ist PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Heiko Hilker   
Freitag, 29. Oktober 2010 um 07:49

Die besten Debüts des vergangenen Jahres 2009 gingen in den Kinos unter, stellt Rüdiger Suchsland in der FAZ fest. Selbst bekannte Schauspieler seien kein Publikumsgarant. Dafür gebe es mehrere Gründe. Der Publikumsgeschmack werde immer enger, da vor allem die Privatsender mit ihrer Erzählkultur den Geschmack sowie die Sehgewohnheiten nachhaltig prägen würden. Zudem könnten die Kinobetreiber einen Erfolg befördern, wenn sie das Publikum richtig ansprechen. Immer wieder gibt es Beispiele, dass ein Film in einem Kino ausverkauft ist, im anderen jedoch kaum Zuschauer zieht.

 

Allerdings ist es schwer, sich durchzusetzen, wenn man gemeinsam mit einem Dutzend weiterer Filme startet. Dabei steht man nicht nur in internationaler Konkurrenz. „Von mehr als 500 Filmen, die 2009 in Deutschland starteten, kamen 100 aus Deutschland, 2010 werden es rund 120 sein“, stellt Suchsland fest. Jede Woche kommen also allein zwei deutsche Filme ins Kino. Viele der deutschen Filme hätten eine Förderung erhalten. Die Fördereinrichtungen würden zwar öffentlich gelobt, jedoch intern dafür kritisiert, wenn sie den Kinostart von Filmen erzwingen, bevor das Ergebnis fertig ist.

Sieht man Jahre zurück, so fragt man sich, was aus den einstmals Bekannten und Gelobten wurde. Doch haben sie überhaupt eine Chance, wenn jährlich sechzig „Regisseure“ die deutschen Filmhochschulen verlassen. Nach ihrem Abschlussfilm erhalten sie selten Geld für ein Folgeprojekt. „Das deutsche Kino will Industrie sein, macht aber etwas, was sich keine echte Industrie erlauben könnte: Sie schafft permanente Überproduktion“, so Rüdiger Suchsland.