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NDR-Rundfunkratsvorsitzende kritisiert grundlos ARD-Programmbeirat PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Heiko Hilker   
Montag, 07. Februar 2011 um 19:33

Der NDR-Rundfunkrat hat am letzten Freitag dem vorgelegten Finanzierungskonzept sowie den Plänen zur inhaltlichen und kreativen Umsetzung des Eurovision Song Contest 2011 in Düsseldorf zugestimmt, meldet digitalfernsehen.de.

Zugleich distanzierte sich die Vorsitzende des NDR-Rundfunkrates Dagmar Gräfin Kerssenbrock von einer - nie geäußerten - Kritik des ARD-Programmbeirats an der Konzeption des deutschen Vorentscheids. „Der ARD-Programmbeirat ist ein internes Beratungsgremium für die Fernseh-Programmdirektoren. Eine Zuständigkeit oder Beschlusskompetenz hat er nicht, denn diese Kompetenzen liegen ausschließlich bei den Rundfunkräten. Ohne sich zuvor eingehend zu informieren, hat sich der Programmbeirat Pressemeldungen zufolge eine Meinung gebildet, die dann pünktlich zum Start des deutschen Vorentscheids zum ESC publik wird. Das ist alles andere als hilfreich.“

 

Meedia.de hatte am 29. Januar unter Verweis auf Spiegel Online gemeldet, dass Beiräte - also nicht der ganze Beirat - der Meinung seien, dass die 19-Jährige „mittlerweile ihre Unbefangenheit verloren“ habe und „nur noch eine Rolle“ spiele. ARD-Programmdirektor Volker Herres folge der Kritik jedoch nicht. Er sagte gegenüber dem Nachrichtenmagazin: „Ich bleibe Lenastheniker.“

Seine letzte Sitzung hatte der ARD-Programmbeirat am 18. und 19. Januar beim SWR in Stuttgart. In einem Werkstattgespräch ging es um den Sport. Die nächste Sitzung ist am 22. und 23. Februar beim MDR in Leipzig, da soll es um EinsFestival, EinsPlus und EinsExtra. Auf der Homepage des ARD-Programmbeirates findet sich keine Erklärung zu „Lena und dem ESC“. Wie es aussieht, gab es keine Kritik des ARD-Programmbeirates - und dies schon gar nicht am Konzept für Düsseldorf. Kritik gab es eines Mitgliedes des ARD-Programmbeirates an einem Auftritt von Lena in einer der vielen Shows. Der ARD-Programmbeirat fasste auch keinen Beschluss.

Frau Gräfin Kerssenbrock greift das Gremium also grundlos an. Dabei hätten eine Lektüre des entsprechenden Protokolls bzw. eine Nachfrage in der Geschäftsstelle des Programmbeirates oder bei dem Vertreter des NDR-Rundfunkrates alles klären können. Für den NDR-Rundfunkrat sitzt seit dem Jahre 1982 (mit einer Unterbrechung von 1986 bis 1992) Jürgen Schrön im ARD-Programmbeirat.

Ohne sich zuvor eingehend zu informieren, hat sich Frau Kerssenbrock falsch verstandene Pressemeldungen ungeprüft zu eigen gemacht. Abgesehen davon, ob dies „alles andere als hilfreich“ ist: ist dies öffentlich-rechtlicher Stil?