Gebührenbeauftragte als Raubritter? Drucken
Geschrieben von: Heiko Hilker   
Mittwoch, 27. August 2008 um 07:47

Immer wieder gibt es Beschwerden über aggressive Gebührenkontrolleure des MDR (offiziell: Gebührenbeauftragte). Diese Gebührenkontrolleure werden über Provisionen bezahlt. Sie verdienen also umso mehr, je mehr Nachforderungen sie eintreiben. Folglich haben sie nicht nur ein Interesse an neuen Gebührenzahlerinnen und -zahlern, sondern insbesondere an hohen Nachzahlungen.

Im Jahr 2006 machten die 136 Gebührenbeauftragten 80.939 nicht angemeldete Rundfunkgeräte ausfindig. Daraus erfolgten Nachzahlungen in Höhe von 10,7 Mio. Euro, wovon 4,23 Mio. Euro als Provisionen an die Gebührenbeauftragten ausgezahlt wurden (vgl. DS 4/10390). Im Jahre 2007 entdeckten die 126 Gebührenbeauftragten 67.028 Empfangsgeräte und sorgten so für Nachzahlungen in Höhe von 8,6 Mio. Euro (vgl. MDR-Geschäftsbericht 2007, S. 71).

Die Gebührenbeauftragten sind neben dem Programm ein Aushängeschild des MDR. Wer nur möglichst viele Neuanmeldungen finanziell honoriert, braucht sich über die modernen Raubrittermethoden seiner Kontrolleure nicht zu wundern. Damit sie im finanziellen Übereifer nicht immer wieder über das Ziel hinausschießen, sollte es statt der variablen, auf Provisionen beruhenden Vergütung, eine fixe Bezahlung geben. Berechtigte Beschwerden über das Gebaren der Gebührenbeauftragten müssen zudem hohe Abzüge zur Folge haben.

 
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