Lidl muss für Bespitzelung je 16.667 Euro zahlen Drucken
Geschrieben von: Heiko Hilker   
Freitag, 19. September 2008 um 11:14

Wegen der Bespitzelung seiner Mitarbeiter muss der Discounter Lidl ein Bußgeld in Höhe von 1,5 Millionen Euro zahlen. Geteilt durch die geahndeten 900 Fälle von Kamera-Bespitzelung sind es rund 16.667 Euro pro Dreh, das ist marktüblich, wenn das

Material gut ist. In Großbritannien läuft das als "The ferocious Mr. Fixit" seit Jahren erfolgreich in der öffentlich-rechtlichen BBC als Coaching-Format: Chef ruft Mr. Fixit, der versteckt nächtens erst mal in Frisiersalon und Zoohandlung ein Dutzend Kameras. Dann werden die Mitarbeiter im TV vorgeführt: Sie greifen in die Kasse, verarschen die Kunden und telefonieren auf Firmenrechnung in andere Milchstraßen. Moral: Bosse zu lasch, Belegschaft schuld. In Deutschland könnte die Show Friedrich Merz moderieren etwa, aber halt nur aus dem Knast. Ein Glück.
Friedrich Küppersbusch in taz, 15.9.2008

 
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